#STEPHANUS
#STEPHANUS – 04.12.23 - „Wir ziehen zur Mutter der Gnaden“
#STEPHANUS – 19.08.23 - „Re-Formation“
In der siebten These des Mission Manifest steht: „Wer anderen Menschen den Glauben verkünden will, darf nicht dilettieren; er muss zuerst an sich arbeiten – an seinem Leben, an seiner Liebe und an seinem Wissen“.
Bernhard Meuser schreibt in seinem Beitrag zum Mission Manifest: »Wenn die Kirche nur das wäre, was in den Medien an Skandalen über sie zusammengetragen wird, müsste man alles stehen und liegen lassen«. B. Meuser hat mir wieder Augen und Herz dafür geöffnet, dass wer mit der Kirche lebt, entdeckt, dass neben all dem Abgründigen, es auch eine andere, eine stille Kirche gibt, die viel Gutes tut. Es ist eine Kirche, die die beste Botschaft ever hat, das Evangelium Christi! Mir stellt sich aber auch die Frage, ob jemand, der vom christlichen Glauben und den Sakramenten mehr erfahren möchte, überhaupt die Chance hat, irgendwelche Lebenszeichen der Kirche außerhalb ihrer institutionellen Präsenz zu entdecken. Wo kann denn jemand, der nach Lebensorientierung sucht, eine lebendige katholische Gemeinde mit Profil finden?
In Meusers Beitrag bin ich auf ein Zitat von Georges Bernanos gestoßen: »Man verliert nicht den Glauben, aber er hört auf, dem Leben Form zu geben«.
Ich meine, an erster Stelle braucht unser persönlicher Glaube eine Re-Formation, allerdings fernab der negativen Belastung einer Spaltung. Es geht um das Wiederfinden der ureigenen Form, und das ist, first of all, keine strukturelle Frage, sondern ein wichtiger Schritt bei der Identitätsfindung! Re-Formation meint, neue Evangelisierung.
Um all das geht es in der siebten These des Mission Manifest. Wer getauft und gefirmt ist, hat alles, um Glaubens-Profi zu sein; hat alles um Interessierte oder gar Neuchristen vor einem – wie B. Meuser schreibt - unfreundlichen Zusammenstoß mit der Realität in einer ganz normalen Gemeinde zu bewahren.
Man stelle sich nur mal vor, dass jemand in eine Pfarrgemeinde kommt, z.B. in einen Sonntagsgottesdient, weil er nach Orientierung, nach dem Unterschied, der den Unterschied macht sucht…wird er dann bei uns auf Christen treffen, die es kaum erwarten können, von der Schönheit des Glaubens und der Kirche Zeugnis zu geben, und bereit sind, tiefer in das Geheimnis des Glaubens einzuführen?
Eine gute Frage, oder?
Mit missionarischem Herzen
Gruß und Segen
Euer Diakon Stefan